
Die Mikropause – klein, still, wirkungsvoll
Dieser Artikel ist die Fortsetzung meiner Gedanken zur Blogparade #MeinePause und ein tieferer Einblick auf das, was im Alltag oft zu kurz kommt: der bewusste Umgang mit verschiedenen Pausenformen.
Hier findest du alle Informationen zur Blogparade #MeinePause. https://atemsinn.ch/mikropausen/blogparade-meine-pause/
Sie dauert nur wenige Sekunden – und kann doch deinen gesamten Tag verändern: die Mikropause!
In einer Welt, die ständig auf Tempo, Leistung und Weiterfunktionieren getaktet ist, ist sie wie ein stilles Innehalten. Eine kleine Auszeit fürs Nervensystem. Ein Moment des „Ich bin da“. Für Musiker:innen, Kreative und alle, die viel geben, ist sie ein echter Gamechanger.
Was ist eine Mikropause?
Mikropausen dauern weniger als eine Minute. Sie unterbrechen kurz den Strom der Aktivität, ohne den Tag zu zerreißen. Sie sind wie ein bewusster Atemzug inmitten von Druck, Gedanken oder Fokus.
Typisch für Mikropausen:
- Sie brauchen keinen Raumwechsel
- Sie lassen sich jederzeit und überall einbauen
- Sie signalisieren dem Körper: Du darfst kurz loslassen.
Beispiele für Minipausen:
- Ein tiefer Atemzug mit geschlossenen Augen
- 10 Sekunden Blick aus dem Fenster
- Kurz die Schultern kreisen lassen
- Den Kiefer bewusst entspannen
- Die Hände schütteln
- Ein inneres oder echtes Lächeln
Extra-Tipp
Eine Mikropause wirkt besonders tiefgreifend, wenn du eine Übung integrierst, die deinen Vagusnerv stimuliert – also deinen inneren Entspannungsnerv aktiv anregt.
Eine besonders wirksame Technik: 👉 Zungenstretching – dabei rollst du die Zunge ein und presst sie mindestens acht Sekunden an den oberen Gaumen hinter den Schneidezähnen.
Das beruhigt dein Nervensystem in Sekunden.
Warum der Griff zum Handy keine echte Pause ist
Was Viele in Pausen tun: durch Instagram scrollen, WhatsApp checken, schnell ein paar Mails lesen…
Das fühlt sich zwar wie Ablenkung an, bringt dem Gehirn aber keine Erholung. Im Gegenteil: Der ständige Informationsfluss überfordert unser Nervensystem zusätzlich.
Die Mikropause lebt von Stille, innerer Zurücknahme und Sinnesentspannung – nicht von noch mehr Reizen.
Wer in Pausen bewusst offline bleibt, gibt seinem System die Chance auf echte Regeneration – und stärkt so langfristig Konzentration, Kreativität und Wohlbefinden.
Was sagt die Forschung?
Studien zeigen: Regelmäßige Mikropausen senken den Stresspegel, unterstützen die Reizverarbeitung und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit. Gerade im Wechsel von Anspannung und kleiner Entspannung reguliert sich das Nervensystem. Auch die Error-Rate bei kognitiven Aufgaben sinkt nach kurzen Unterbrechungen.
Warum sind Mikropausen für Musiker:innen so wertvoll?
Wer musiziert, arbeitet mit präzisen Bewegungsabläufen, hoher Konzentration, viel Körperspannung und mentalem Anspruch. Dauerhafte Anspannung oder Überforderung schleichen sich oft unbemerkt ein.
Mikropausen helfen, früher gegenzusteuern, bewusst wahrzunehmen und das System kurz neu zu justieren – ohne gleich eine lange Unterbrechung einlegen zu müssen.
So integrierst du Mikropausen in deinen Alltag
- Vor dem Üben: 1 bewusster Atemzug + Blick ins Leere = klarer Beginn
- Zwischen zwei Etüden oder Stücken: kurz ausschütteln oder Schultern rollen
- Beim Unterrichten: Nach intensiver Erklärung: 10 Sekunden Stille zulassen
- Im Alltag: Vor dem Nächsten: kurz still werden und das Nervensystem mitnehmen
Fazit: Kleine Pause. Große Wirkung.
Die Mikropause ist kein Trick. Sie ist eine Einladung.
An dich selbst. Zum Wahrnehmen, Regulieren, Ankommen.
Gerade dann, wenn es scheinbar keine Zeit dafür gibt.
Probier es aus:
Schließ jetzt kurz die Augen.
Atme ein. Und aus.
Und spüre, wie du wieder ein kleines Stück mehr bei dir ankommst.
Punkt. Pause. Wirkung.
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