
Der Morgen macht die Musik – warum deine beste Übezeit früher beginnt, als du denkst
Der Morgen gehört dir – wie du deine Hochphase richtig nutzt
Heute früh hatte ich mal wieder einen dieser typischen Start-in-den-Tag-Momente:
Früh raus, weil ich um 8:30 Uhr einen Termin hatte. Also fix Frühstück gemacht – inklusive frischem Obstsalat –, ins Auto gesprungen, auf die Minute genau angekommen, wieder raus, erledigt. Danach schnell noch einkaufen.
Und dann… Supermarkt. Rentner mit Einkaufswägen im Schritttempo, die gefühlt jeden zweiten Gang blockieren. Ich gebe zu: Ich war kurz davor, einfach alles stehen zu lassen und direkt wieder nach Hause zu fahren.
Als ich dann schließlich zu Hause ankam, war ich völlig durch.
Und das Beste? Die Schülerin, wegen der ich mich überhaupt so abgehetzt hatte – kam einfach nicht.
Was mich zuerst genervt hat, war im Nachhinein eine ziemlich klare Erkenntnis:
So sollte kein Morgen anfangen.
Der Vormittag – die stärkste Phase des Tages
Denn gerade der Vormittag ist unsere stärkste Phase.
Der Körper ist wach, der Kopf aufnahmefähig, die Konzentration messerscharf. Zwischen 9 und 11 Uhr läuft unser Gehirn auf Hochtouren – das sagt nicht nur die Erfahrung, sondern auch die Organuhr aus der traditionellen chinesischen Medizin. In dieser Zeit sind Denken, Planen und kreatives Arbeiten einfach leichter.
🔹 Ideale Zeit zum Üben
🔹 Beste Phase fürs Komponieren, Schreiben, Strategien entwickeln
🔹 Perfekter Zeitpunkt für alles, was echte Konzentration braucht
Nur: Wenn wir diese Zeit mit Hektik und Orga-Kleinkram zumüllen, ist sie weg – und kommt auch nicht mehr zurück.
Warum ein klar strukturierter Morgen für Musiker:innen Gold wert ist
Du kennst das sicher:
Du willst eigentlich üben, aber irgendwie bist du noch gar nicht richtig da.
Der Kopf ist voll, die Finger laufen unrund, alles fühlt sich schwer an.
Oft liegt’s gar nicht an der Stelle oder am Stück.
Sondern schlicht daran, wie du in den Tag gestartet bist.
Gerade fürs Üben brauchen wir einen freien Kopf. Fokus. Feine Wahrnehmung. Und all das ist morgens da – wenn wir sie nicht schon vorher mit 17 anderen Dingen verballert haben.
Ich sehe das mittlerweile so:
Ein strukturierter Morgen ist wie das Stimmen des Instruments.
Ohne geht’s auch – wird dann aber halt schräg.
Mini-Rituale für einen klaren Start
Du musst dafür nicht um 5 aufstehen oder gleich den Sonnenaufgang begrüßen. Es reicht, deinem Start in den Tag eine einfache, verlässliche Form zu geben.
Zum Beispiel so:
🌀 Bewegung & Kreislauf: Schultern kreisen, auf der Stelle laufen, kaltes Wasser ins Gesicht spritzen – reicht oft schon
🥣 Ruhiges Frühstück: Kein Scrollen nebenbei. Einfach nur essen. Gut kauen. Mit allen Sinnen wahrnehmen.
🧠 Klarer Gedanke für den Tag: Eine Minute bewusst atmen. Und dann: Was ist heute mein wichtigstes Vorhaben? – Und wenn du magst, notieren.
🎯 Das Wichtigste zuerst: Vor den E-Mails, vor dem Chat, vor der Steuererklärung: Erst kommt das, was du später nicht mehr schaffst. Oder für das du später nicht mehr die richtige Muße hast.
Diese erste Stunde ist wie ein Türöffner. Wenn du sie nutzt, bestimmst du den Takt – nicht der Kalender, nicht das Handy und nicht die Welt da draußen.
Fazit: Der Vormittag gehört dir. Wenn du ihn dir nimmst.
Ein klarer, bewusster Start in den Tag ist kein Luxus.
Er ist das Beste, was du deiner Konzentration, deinem Nervenkostüm und deiner Musik tun kannst.
Also: Wenn du morgen früh wieder in Gedanken schon bei zehn anderen Dingen bist – erinner dich kurz an mich, zwischen den Supermarktregalen. Und frag dich:
Was passiert, wenn ich mir diese erste Stunde einfach nehme?
Probier’s aus. Der Unterschied ist deutlich spürbar.
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