Beltane – die Nacht der Göttin
Beltane

Beltane – Tanz in den Mai – Die Nacht der Göttin

Dies ist der Titel des 3. Satzes der Dorischen Suite op. 80 für Flöte und Klavier der Komponistin Tina Ternes. Die geheimnissvolle Anderwelt kommt in die Welt der Lebenden.

Tina Ternes: Dorische Suite op. 80 1. Satz Samhain https://floete-an-tasten.bandcamp.com/track/beltane-3-movement-from-dorische-suite-by-tina-ternes

Beltane – wenn das Leben Feuer fängt

In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai wird es wild, lebendig und magisch: Beltane steht an – das keltische Fest des Lebens, der Liebe, der Fruchtbarkeit und des Neubeginns.

Was viele heute als „Tanz in den Mai“ kennen, hat seine Wurzeln in einem uralten Übergangsritual, das tief mit der Natur, dem Jahreslauf und der eigenen Lebenskraft verbunden ist.

Woher kommt Beltane?

Beltane (sprich: Bell-tän) gehört zu den acht Jahreskreisfesten und markiert den Beginn des keltischen Sommers. Gefeiert wurde es traditionell vom 30. April bis 1. Mai – wenn die Natur explodiert vor Wachstum und Energie.

Für die Kelten war das Jahr in zwei große Hälften geteilt:

  • Samhain am 1. November beendete das alte Jahr.
  • Beltane am 1. Mai leitete das neue, helle Halbjahr ein.

Der Name „Beltane“ lässt sich vermutlich vom keltischen Gott Belanos (Lichtgott, Sonnenkraft) ableiten – und vom altirischen „tene“ für Feuer.
Beltane bedeutet also: das strahlende Feuer.

Feuer, Liebe, Lebenskraft

Das zentrale Ritual von Beltane war – wie sollte es anders sein – das Feuer.
Zu Beginn des Festes wurden alle Herdfeuer gelöscht. In der Nacht entzündeten die Menschen große Beltane-Feuer im Freien – oft auf Hügeln. Zwei Feuer wurden oft nebeneinander entfacht. Mensch wie Tier gingen zwischen ihnen hindurch, um sich zu reinigen, zu schützen und die Kraft des Sommers willkommen zu heißen. Das Feuer selbst wurde mit einem Stock und einem Stück Holz durch Reibung entfacht – als Symbol der Vereinigung von Mann und Frau. Das Feuer wurde aus den neun heiligen Hölzern Birke, Eberesche, Eibe, Eiche, Erle, Haselnuss, Lärche, Ulme und Wacholder zusammengetragen, um die magische Verbindung zum Göttlichen und der Anderwelt zu ermöglichen. Nach Ende der Feier nahm jede Familie ein Stück Glut des heiligen Feuers mit nach Hause, um das Herdfeuer wieder zu entzünden. Die Asche des heiligen Feuers wurde auf den Felder verteilt.

Beltane war das Fest der Fruchtbarkeit – im ganz ursprünglichen Sinne: Leben erschaffen, genießen, lieben. Sinnlichkeit und Erotik waren fester Bestandteil der Feierlichkeiten von Beltane als Symbol der Vereinigung von Himmel und Erde, Tag und Nacht und der Vereinigung mit dem Göttlichen.

Wasser, Bäume und der Ursprung des Maibaums

Neben dem Feuer spielte auch das Wasser eine wichtige Rolle: Die Menschen pilgerten zu heiligen Brunnen, ließen Opfergaben dort und schöpften heiliges Wasser aus ihnen. Oder sie wuschen ihr Gesicht mit Tauwasser, das sie mit Gesundheit und Glück segnen sollte.

Und dann war da natürlich noch der Baum – Symbol für die Verbindung von Himmel und Erde.
Viele Historiker*innen sehen hier den Ursprung des Maibaums, den wir heute kennen: Ein hoher, geschmückter Stamm, der aufgerichtet wird, mit bunten Bändern und Tänzen darum – als Zeichen für Fruchtbarkeit, Lebensfreude und Gemeinschaft.

Rituale, die du heute feiern kannst

Neben dem Feuer spielte auch das Wasser eine wichtige Rolle: Die Menschen pilgerten zu heiligen Brunnen, ließen Opfergaben dort und schöpften heiliges Wasser aus ihnen. Oder sie wuschen ihr Gesicht mit Tauwasser, das sie mit Gesundheit und Glück segnen sollte.

Und dann war da natürlich noch der Baum – Symbol für die Verbindung von Himmel und Erde.
Viele Historiker*innen sehen hier den Ursprung des Maibaums, den wir heute kennen: Ein hoher, geschmückter Stamm, der aufgerichtet wird, mit bunten Bändern und Tänzen darum – als Zeichen für Fruchtbarkeit, Lebensfreude und Gemeinschaft.

Die Walpurgisnacht

Auch die Walpurgisnacht am 30. April hat mit diesem Fest zu tun – wenn auch auf eine andere Weise. Ursprünglich war sie ein mehrtägiges Fest zu Ehren der heiligen Walburga, einer Äbtissin und Missionarin aus dem 8. Jahrhundert.

Erst viel später – durch kirchliche Umdeutung – wurde daraus das Bild der „Hexen, die auf dem Blocksberg tanzen“. Eine Projektion auf das, was eigentlich mit weiblicher Kraft, Heilkunde, Naturwissen und spiritueller Freiheit zu tun hatte.

Und musikalisch?

Für mich hat diese Nacht immer eine ganz besondere Kraft gehabt – auch musikalisch. Auf meiner CD „La Flûte Femme“ habe ich den Satz „Beltane“ aus der Dorischen Suite von Tina Ternes aufgenommen.
Ein Stück, das genau diesen Zauber einfängt: wild, ungestüm, uralt und gleichzeitig hochaktuell. Eine Flötenstimme, die tanzt, ruft, lockt.

Wenn du magst, hör mal rein – und tanz mit. Und genieße die feierliche Stimmung bei Ankunft der Göttin im Mittelteil.

https://floete-an-tasten.bandcamp.com/track/beltane-3-movement-from-dorische-suite-by-tina-ternes

Fazit: Beltane ist mehr als ein Tanz in den Mai

Es ist eine Einladung, dich wieder mit deiner Lebenskraft zu verbinden.
Mit deinem Körper. Deiner Sinnlichkeit. Deiner Kreativität. Und dem wilden, freien Teil in dir, der oft im Alltag zu kurz kommt.

Also: Tanz. Spür dich. Lebe.
Denn genau das feiert Beltane.

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