
Lughnasadh -Erntefest
Dies ist der Titel des 4. Satzes der Dorischen Suite op. 80 für Flöte und Klavier der Komponistin Tina Ternes. Die geheimnissvolle Anderwelt kommt in die Welt der Lebenden.
Tina Ternes: Dorische Suite op. 80 4. Satz Lughnasadh https://floete-an-tasten.bandcamp.com/track/lughnasadh-4-movement-from-dorische-suite-by-tina-ternes
Lughnasadh – der Klang der Erntezeit
Am Abend des 31. Juli beginnt das keltische Fest Lughnasadh – ein Übergang zwischen der Fülle des Sommers und der Reifezeit des Spätsommers.
Ein Fest der Ernte, der Dankbarkeit, des Teilens – und auch ein Fest der leisen inneren Rückschau: Was ist in diesem Jahr gewachsen? Was kann geerntet werden – auf dem Feld und in mir selbst?
Tradition und Brauchtum
Lughnasadh (sprich: Luunasa) geht auf den keltischen Lichtgott Lugh zurück, der das Fest zu Ehren seiner Pflegemutter Tailtiu eingeführt haben soll.
Die traditionellen Bräuche sind so reich wie das Getreide auf dem Feld:
🌾 Das erste Brot backen – aus frisch gemahlenem Korn, als Dank für die Gaben der Natur. Oft wurde das Brot als Opfer dargebracht – für Fruchtbarkeit, Glück und Schutz.
💍 Heiraten auf Probe – Paare konnten sich für ein Jahr binden, um dann zu entscheiden, ob sie einander bleiben wollten.
🔥 Rituale mit Feuer und Räucherwerk – um das Alte zu verabschieden und Platz für Neues zu schaffen.
🌿 Kräuterweihe – denn um diese Zeit haben viele Heilpflanzen die stärkste Kraft. Sie wurden gesammelt, geweiht und für den Winter getrocknet.
🎭 Spiel und Wettkampf – Lughnasadh war auch ein Fest der Lebensfreude. Es wurde getanzt, musiziert, gelacht – und Kräfte gemessen in sportlichen Spielen.
Lughnasadh und meine Musik
Besonders verbunden fühle ich mich diesem Fest über die Musik. In der „Dorischen Suite“ von Tina Ternes, die ich auf meiner CD La Flûte Femme eingespielt habe, ist der 4. Satz Lughnasadh gewidmet.
Die dorische Tonart, der drängende Puls, die wunderbare Klangfärbung – all das fängt die Atmosphäre dieses Festes ein: festlich, schlicht, archaisch, voller Tanz und Leben, verbunden mit dem Zyklus der Natur.
Was bedeutet Lughnasadh für dich – heute?
Vielleicht backst du kein Brot und heiratest auch nicht auf Probe 😉 – aber vielleicht ist heute der richtige Moment, um dankbar zurückzuschauen.
Was hast du in diesem Jahr gesät?
Was ist gereift – an Projekten, Erkenntnissen, innerem Wachstum?
Und was möchtest du teilen – mit deiner Community, deinen Schüler:innen, in deiner Musik?
Achtsamkeit & Erntezeit
Lughnasadh erinnert uns daran, dass es Zyklen braucht:
Phasen der Arbeit und des Innehaltens.
Für mich ist dieser Zeitpunkt wie ein musikalisches Innehalten zwischen zwei Sätzen: ein Luftholen. Eine Pause.
Ein Moment, der nachklingt – bevor der nächste Einsatz beginnt.
Zum Nachhören:
🎶 Hier kannst du in meine Aufnahme des Lughnasadh-Satzes hineinhören – aus der Dorischen Suite von Tina Ternes, auf meiner CD La Flûte Femme.
https://floete-an-tasten.bandcamp.com/track/lughnasadh-4-movement-from-dorische-suite-by-tina-ternes
Wenn du mehr über die Flöte, die Flötenmusik, Musikergesundheit erfahren oder einfach nur weiter mit mir in Kontakt bleiben möchtest, melde dich bei meinem Newsletter an!