Pausen sind das Salz in der Tagessuppe – Struktur mit Feinschliff
Collage zum Thema Pausen: oben eine Frau mit weißem Kleid, die in einem Kornfeld tanzt. In der Mitte eine dampfende Suppenschüssel mit dem Text "Pausen sind das Salz in der Tagessuppe - Struktur mit Feinschliff" unten die Hände einer Querflötenspielerin vor dem unscharf fotografierten Blattwerk von Bäumen
Pausen sind das Salz in der Tagessuppe

Pausen sind das Salz in der Tagessuppe – Struktur mit Feinschliff 🎶

Dieser Artikel ist die Fortsetzung und zusammenfassender Abschluss meiner Gedanken zur Blogparade #MeinePause und ein tieferer Einblick auf das, was im Alltag oft zu kurz kommt: der bewusste Umgang mit verschiedenen Pausenformen.

Hier findest du alle Informationen zur Blogparade #MeinePause. https://atemsinn.ch/mikropausen/blogparade-meine-pause/

Vielleicht hast du es auch schon erlebt: Du übst konzentriert, willst unbedingt noch „diese Stelle“ in den Griff bekommen – und plötzlich geht gar nichts mehr. Die Finger gehorchen nicht, der Kopf blockiert, die Musik verliert jede Leichtigkeit.

Unser Reflex ist oft: weitermachen, durchbeißen. Doch genau an dieser Stelle wäre die Pause der eigentliche Fortschritt.

Denn in Pausen verarbeitet unser Körper, was wir zuvor geübt haben: Bewegungsabläufe wandern ins motorische Gedächtnis, Informationen werden neu sortiert, die Aufmerksamkeit richtet sich wieder aus.

Wer Pausen weglässt, beraubt sich also des wichtigsten Effekts beim Üben: dass das Gelernte wirklich ankommt.

Pausen haben viele Gesichter

  • Mikropause
    Ein paar Sekunden bis maximal zwei Minuten. Instrument ablegen, Schultern ausschütteln, bewusst atmen.
    Kurzbeispiel: Zwischen zwei Durchgängen einer Etüde einmal tief durchatmen und einen Schluck Wasser trinken.
  • Minipause
    Fünf bis zehn Minuten reichen, um den Kopf frei zu bekommen. Am besten: den Raum wechseln.
    Kurzbeispiel: Fenster auf, frische Luft einatmen, Augen schließen, kurz zur Ruhe kommen.
  • Kurze Pause
    Nach 60 bis 90 Minuten ist es Zeit für eine echte Unterbrechung. Unser Körper folgt dem BRAC-Rhythmus – Phasen hoher Leistungsfähigkeit wechseln sich mit Phasen der Erholung ab.
    Kurzbeispiel: Ein kleiner Spaziergang um den Block oder eine Tasse Tee, bewusst weg vom Instrument.
  • Längere Pause
    Mindestens 30 Minuten, um ein Übefenster oder einen halben Tag gut abzuschließen.
    Kurzbeispiel: Mittagessen in Ruhe – ohne Handy, ohne Noten. Vielleicht auch ein Powernap.
  • Tagespause / Feierabend
    Die wichtigste Grenze: klar aufhören. Nur wer den Tag beendet, kann am nächsten mit voller Energie starten.
    Kurzbeispiel: Instrument ins Etui, Noten zuklappen – und etwas völlig anderes tun.

Wie du Pausen gestalten kannst

  • Kreative Pausen: Etwas tun, das inspiriert, aber nichts mit dem Instrument zu tun hat. Zeichnen, Kochen, Lesen – Hauptsache, es weckt andere Seiten in dir.
  • Bewegungspausen: Sie lösen Verspannungen und bringen Energie zurück. Schon ein paar Schritte oder eine kleine Dehnübung wirken Wunder.
  • Naturpausen: Der Aufenthalt im Freien ist Erholung pur. Selbst zehn Minuten im Grünen lassen dich sofort anders atmen.

Fazit:

Pausen sind kein „Zeitfresser“. Sie sind der Teil, in dem das Üben wirkt. Wer sie bewusst einplant, sorgt nicht nur für Konzentration und Gesundheit, sondern auch für Spielfreude.

Denk an das Bild der Suppe: Ohne Salz bleibt sie fad. Mit Salz bekommt sie Geschmack und Tiefe.

So ist es auch mit deinem Alltag: Die Pausen sind der Feinschliff, der alles zusammenhält.

Wenn du mehr über die Flöte, die Flötenmusik, Musikergesundheit erfahren oder einfach nur weiter mit mir in Kontakt bleiben möchtest, melde dich bei meinem Newsletter an!