Dein Tag hat seinen eigenen Takt – nutze ihn!
Vor dem Hintergrund eines altertümlichen Zifferblatts ist ein schwarzer Metronom zu sehen. Dazu die Überschrift in lila: "Dein Tag hat seinen eigenen Takt - nutze ihn!"
Dein Tag hat seinen eigenen Takt

Dein Tag hat seinen eigenen Takt – nutze ihn! 🎶

Wie viel leichter wäre dein Alltag, wenn du nicht gegen deinen Körper arbeiten würdest, sondern mit ihm?
Diese neue Artikelreihe zeigt dir, wie du deine Energie besser nutzt, dein Üben, Arbeiten und Leben im natürlichen Rhythmus strukturierst – und warum es nicht darum geht, mehr zu leisten, sondern zur richtigen Zeit das Richtige zu tun.

Dein Körper spielt im eigenen Rhythmus

Kennst du das? Du sitzt am Instrument, willst endlich konzentriert üben – und nach zwanzig Minuten ist der Kopf schon wieder woanders. Oder du schiebst das Üben auf, weil du dich einfach nicht „fit“ dafür fühlst. Zwei Stunden später läuft plötzlich alles wie von selbst.

Das ist kein Zufall. Dein Körper folgt einem inneren Takt – deinem Biorhythmus.
Er bestimmt, wann du konzentriert arbeiten, wann du mit Leichtigkeit musizieren und wann du lieber pausieren solltest.

Das Problem: Wir Musiker:innen sind oft Profis darin, über unsere Grenzen zu gehen. Noch eine Etüde, noch ein Durchlauf, noch schnell ein paar E-Mails an Schüler:innen beantworten. Doch wer seinen natürlichen Rhythmus dauerhaft überhört, übt nicht effektiver – sondern erschöpft sich schneller.

Wenn du lernst, mit deinem Rhythmus zu üben und zu arbeiten, klingt dein Tag plötzlich harmonischer: strukturierter, fokussierter – und trotzdem mit mehr Leichtigkeit.

Warum „alles jederzeit“ nicht funktioniert

Viele von uns planen nach Stunden – nicht nach Energie.
9 Uhr Unterrichtsvorbereitung, 11 Uhr Üben, 13 Uhr Schüler:innen, 19 Uhr Ensembleprobe – Hauptsache, der Tag ist voll. Doch unser Körper spielt nicht nach Plan.

Er folgt Wellenbewegungen, etwa alle 90 Minuten: Hochphasen, in denen du konzentriert bist und feinste Nuancen hörst. Und Tiefphasen, in denen dein Gehirn förmlich danach verlangt, loszulassen. Dieses Prinzip nennt sich BRAC-Rhythmus (Basic Rest-Activity Cycle).

Wenn du diesen inneren Wechsel nutzt, wird dein Üben effizienter – und dein Spiel präziser.
Ein Beispiel:
Übe 90 Minuten fokussiert – dann 10 bis 20 Minuten Pause. Danach hast du wieder einen klaren Kopf, dein Körper ist durchlässiger, dein Ohr wacher.

Und falls du mehr darüber erfahren möchtest, wie Pausen dich wirklich weiterbringen:
👉 Hier findest du meine Artikelserie über Pausen: https://www.schneppat-music.de/tag/pause/

Dein innerer Tagesplaner – wann dein Körper für Musik gemacht ist

Unsere Leistungsfähigkeit schwankt im Laufe des Tages deutlich.
Die Organuhr aus der Traditionellen Chinesischen Medizin zeigt, dass jedes Körpersystem zu bestimmten Zeiten besonders aktiv ist. Dieses Wissen kannst du gezielt fürs Musizieren und Üben nutzen.

Hier ein kurzer Überblick:

  • 07–09 Uhr – Magenzeit: Zeit für Frühstück, Atmung, sanftes Ankommen. Keine gute Zeit für virtuose Fingerarbeit – aber perfekt, um dich einzustimmen.
  • 09–11 Uhr – Milz/Pankreas: Jetzt läuft dein Gehirn auf Hochtouren. Ideal für konzentriertes Üben, Technik, Intonation, musikalische Detailarbeit.
  • 11–13 Uhr – Herzzeit: Austausch, Gespräche, Ensembles, Unterricht – soziale Energie ist hoch.
  • 13–15 Uhr – Dünndarmzeit: Routinearbeiten, Noten sortieren, Unterrichtsvorbereitung.
  • 15–17 Uhr – Blasenzeit: Zweites Energiehoch! Ideal für Proben, kreative Projekte oder körperlich forderndes Spiel.
  • 19–21 Uhr – Ruhezeit: Körper fährt runter. Jetzt keine Technikmarathons mehr – besser: freies Musizieren, Improvisation, Hören.
  • Ab 23 Uhr – Schlafzeit: Regeneration – nicht verhandelbar.

Wenn du tiefer in dieses Thema einsteigen möchtest:
👉 Hier geht’s zu meinem ausführlichen Artikel über die Organuhr: https://www.schneppat-music.de/?s=Organuhr

Struktur heißt nicht Kontrolle – sondern musikalische Balance

Struktur bedeutet nicht, deinen Tag minutiös zu takten.
Es bedeutet, deinen eigenen Takt zu finden – und zu wissen, wann dein Körper und Geist am besten zusammenspielen.

Plane deine Übephasen bewusst in die Hochphasen.
Nutze Tiefphasen für Bewegung, Dehnung, Atemübungen oder leichte organisatorische Dinge.
Und denk daran: Pausen sind kein Stillstand, sondern Teil der Musik. Ohne sie würde jede Komposition atemlos wirken.

Eine kurze Pause im richtigen Moment kann Wunder wirken – für deine Konzentration, deine Musikalität und deine körperliche Leichtigkeit.

Fazit: Der Rhythmus macht den Unterschied

Wer im Einklang mit seinem inneren Rhythmus übt, unterrichtet oder auftritt, braucht weniger Disziplin – und erreicht mehr mit weniger Kraftaufwand.
Es geht nicht darum, mehr zu machen, sondern bewusster.

In den nächsten Artikeln dieser Reihe erfährst du:
🎵 wie du den Vormittag nutzt, um fokussiert und kreativ zu arbeiten,
🎵 wie du den Nachmittag so strukturierst, dass du nicht in der Müdigkeit versinkst,
🎵 und wie du abends runterfährst, regenerierst und dich optimal auf erholsamen Schlaf vorbereitest.

Zum Abschluss gibt’s noch einen Bonusartikel über deinen persönlichen Rhythmus – ob du eher Lerche oder Eule bist, und wie du deinen ganz individuellen Flow findest.

Denn dein Körper weiß längst, wann der richtige Zeitpunkt ist – du musst nur wieder lernen, ihm zuzuhören.

Und falls du jetzt schon in das Thema rein lesen möchtest: Ich habe ein E-Book zum Thema geschrieben. Hier kannst du es kaufen: https://myablefy.com/s/Ute-GabrielaSchneppat/stressfrei-durch-den-alltag-mit-bio-rhythmen-workbook-3b253436

Wenn du mehr über die Flöte, die Flötenmusik, Musikergesundheit erfahren oder einfach nur weiter mit mir in Kontakt bleiben möchtest, melde dich bei meinem Newsletter an!